Die Gesprächsrunde fand am 01. Juli 2020 statt und wurde fachlich begleitet durch Dr. Beatrix Cucuruz.

Das Thema hat verschiedene Perspektiven.

  • Die Teilnehmerinnen waren entweder als Mutter selbst betroffen oder haben ein Kind mit einer Angiodysplasie geboren. In einigen Fällen wurde bereits während der Schwangerschaft festgestellt, dass das Kind eine Gefäßfehlbildung hat.
  • Da die Erkrankungen individuell ausgeprägt sind und jeder Mensch eine individuelle Einstellung zu Beschwerden und Risiken hat, sind allgemeine Empfehlungen nicht möglich.
  • Einige Gefäßfehlbildungen sind vererbbar, andere nicht, da es sich bei diesen um somatische Mutationen handelt. Ein erkranktes Kind kann also auch gesunde Geschwister haben.

Darf man schwanger werden, wenn man eine Gefäßfehlbildung hat?

  • Ja, darf man.
    Die Schwangerschaft sollte medizinisch gut begleitet werden. Man wird als Risikoschwangerschaft eingestuft und entsprechend kontrolliert.

Was sollte man in der Schwangerschaft beachten?

  • Der/die Gynäkologe/in sollte mit einem Gefäßfacharzt zusammenarbeiten und in Kontakt stehen. Weitere Fachärzte sind nach Einzelfall abzusprechen.
  • Gefäßfehlbildungen können sich unter dem Einfluss der Schwangerschaftshormone verschlechtern; ebenso wie in der Pubertät und in den Wechseljahren.
  • Bei der Einnahme von Blutgerinnungshemmern ist auf Wechselwirkungen und bekannten Auswirkungen auf das ungeborene Kind zu achten.
  • Kompressionsware unterstützt während der Schwangerschaft die Gefäße.

Welche Schmerzmittel darf man während der Schwangerschaft einnehmen? Welche nicht?

  • Paracetamol ist am geeignesten. Novalgin geht auch.
  • Ibuprofen geht nur in den ersten Wochen der Schwangerschaft, im dritten Drittel kann es zu einem zu frühen Ductusverschluss führen, die Herzscheidewand des Ungeborenen schließt sich dann zu früh.
  • Einige (gängige) Schmerzmittel sind meist unbedenklich, andere sind nur während der ersten Schwangerschaftswochen zu empfehlen. Genaueres bitte mit dem behandelnden Fachpersonal absprechen.

Was gibt es bei der Entbindung zu beachten?

  • Je nach Art der Malformation ist eine natürliche Entbindung u.U. möglich. Nicht selten wird ein geplanter Kaiserschnitt unter Umgehung der betroffenen Strukturen empfohlen.

Der Mitglieder-Austausch im Bundesverband Angeborene Gefäßfehlbildungen e.V. ist keine medizinische und/oder rechtliche Beratung und spiegelt ausschließlich den individuellen Gesprächsstand der Beteiligten wider. Im Verlauf geäußerte und hier wiedergegebene Ratschläge und Tipps sind jeweils nur als Einzelmeinungen zu betrachten.

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