In der wunderschönen Landschaft des Mittelrheins, in Oberwesel, fand vom 21. - 23.9. 2012 das bundesweite und internationale Bundesverbandtreffen Angeborene Gefäßfehlbildungen statt.

Bei der Jahreshauptversammlung der Mitglieder am Freitag stellten sich die Aktiven vor und berichteten von Aktivitäten und Entwicklungen auf inhaltlicher, personeller und politischer Ebene.

Die erste Ausgabe der Verbandszeitschrift "Das MAGAZIN" konnte verteilt werden.

Rund 150 Teilnehmer - Ärzte, Patienten, Familienangehörige und Freunde - folgten dann am Samstag im Kongresssaal den Vorträgen der Referenten zu den diesjährigen Themenschwerpunkten "Verschiedene Aspekte der Gefäßfehlbildungen", "Gefäßfehlbildungen und Schmerz" und "Erziehung und Gefäßfehlbildung".

Als Rahmenprogramm gab es die bewährte und gut besuchte Jugendgesprächsrunde (OA P. Urban, Britta Kleinertz), zwei Laufseminare mit R. Blumensaat, Sprechstunden bei Prof. Loose, eine abwechslungsreiche Kinderbetreuung mit Präsentation der Werke, eine Weinbergwanderung und einen Trommelkurs, sowie gute Verpflegung und zwei gemütliche gemeinsame Abende.

Drei Angebote waren diesmal neu: die Veranstaltung wurde mit 7 Fortbildungspunkten zertifiziert, am Sonntagmorgen fand ein Auslandsworkshop für Jugendliche statt und es gab ein Seminar nur für Ärzte und Medizinstudenten.

Themenschwerpunkt: Verschiedene Aspekte der Gefäßfehlbildungen

Prof. Dr. K. Kröger, Krefeld, erklärte in seinem Vortrag "Wie sieht das normal funktionierende Gefäßsystem aus - Die Erkrankung besser verstehen" sehr verständlich die Grundlagen von Bau und Funktion unseres Gefäßsystems, so dass die folgenden Informationen zu den krankhaft abweichenden Erscheinungsformen besser einzuordnen waren.

OA P. Urban, Berlin, gab einen Überblick über "Die verschiedenen Formen Angeborener Gefäßmalformationen und ihre Diagnostik im Ultraschall" und zeigte Perspektiven der aktuellen Forschung an Medikamenten gegen unerwünschtes Gefäßwachstum auf.

"Gefäßmalformationen und Wachstumsunterschiede" waren das Thema von PD Dr. L. Barbera, Bremen. Er berichtete anschaulich aus seiner Klinikpraxis, von den konventionellen und den unkonventionellen Möglichkeiten, Einfluss auf die Längenentwicklung der Beine zu nehmen und betonte anhand von Beispielen die Bedeutung von Bewegung und Belastung für die Knochenentwicklung. So wies er am Ende anerkennend auf den Lauftherapeuten Herrn R. Blumensaat hin, selbst Patient mit Gefäßfehlbildungen, der vom Bundesverband bereits zum 2. Mal eingeladen war, seine Laufseminare mit den Teilnehmern durchzuführen.

Prof. Dr. E. Földi, Hinterzarten, erläuterte in "Lymphologische Aspekte bei Gefäßmalformationen" die Grundlagen, Formen, Besonderheiten und Auswirkungen bei Erkrankungen dieser Gefäßanteile. Sie erklärte Funktion und Bedeutung einer Kompressionstherapie und erinnerte an die persönliche Ebene einer medizinischen Behandlung.

Themenschwerpunkt: Gefäßfehlbildungen und Schmerz

Der Nachmittag begann mit Prof. Dr. D. A. Loose, Hamburg, der in "Angiodysplasie und Schmerz" die Formen und Therapiemöglichkeiten bei Angeborenen Gefäßmalformationen darstellte, und aufzeigte, welche Krankheitsformen und Strukturen zu welchen Schmerzen führen können.

Dr. M. Hartwig, Hamburg, referierte im Anschluss mit "Schmerzen bei Kindern" zu Schmerzformen, vielfältigen Therapieansätzen, gestuftem Medikamenteneinsatz und von ihrer praktischen Arbeit mit Verhaltens- und Schmerzbewertungstraining bei Kindern.

Von einer ganz anderen Sicht auf Schmerzen bei Gefäßfehlbildungen und den Umgang damit berichtete Dr. R. Sun-Becker, Eschborn, in "Möglichkeiten der Schmerztherapie in der traditionellen chinesischen Medizin".

Themenschwerpunkt: Erziehung und Gefäßfehlbildung

Im Alltag mit chronisch erkrankten Kindern fällt die Erziehung manchmal besonders schwer, da man nicht selten dazu neigt, diese "ja bereits belasteten" Kinder zu nachgiebig zu behandeln. Frau Eva Klein zeigte in ihrem Vortrag "Abgrenzung und Nein aus Liebe. Starke Kinder durch klare Eltern" anhand anschaulicher Beispiele die Bedeutung klarer Verhaltensweisen für Kinder, Eltern und die Qualität der Beziehung.

Möglichkeiten, Fragen zu stellen, gab es für die Zuhörer im Anschluss an die Vorträge.


Aus der gemeinsamen Zeit und Arbeit der Ärzte und Patienten ergaben sich viele Antworten, aber auch viele neue Fragen, neue Themen, neue Entwicklungen und Aspekte und Ideen zur Zusammenarbeit. So wird es in zwei Jahren, auf dem nächsten "Ärzte-und Patiententreffen" des Bundesverband Angeborene Gefäßfehlbildungen e.V., wieder genug Themen geben.

Text: Maria Bäumer.

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