Mehr als 90 Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin trafen sich online am 02.06.21 im Rahmen des 35. Eberswalder Pädiatertags. Andrea Dittler und Maria Bäumer nahmen die freundliche Einladung von Dr. D. Hüsemann (Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am GLG Werner Forßmann Klinikum, Eberswalde) an und waren für den Bundesverband online dabei.

Im Vordergrund stand die Diskussion zu Auswirkungen der Pandemie bei Kindern und Jugendlichen:

  • Kinder erkranken nur selten an COVID-19, Säuglinge sind am wenigsten betroffen. Kinder sind in Deutschland nicht Treiber der Pandemie.
  • Eine Übertragung des SARS-Cov-2-Virus durch infizierte Eltern beim Stillen und bei hautengem Kontakt (Känguru-Methode) ist nicht belegt. Als Vorsichtmaßnahme wird geraten, auf das Küssen des Säuglings zu verzichten.
  • 80% der positiv getesteten Kinder und Jugendlichen zeigen keine Symptome (Säuglinge sind noch häufiger symptomfrei) und davon brauchen nur 20% eine Behandlung. Anders als bei Erwachsenen scheinen Asthma, Diabetes und Leukämie im Kindesalter kein erhöhtes Risiko darzustellen. Aber auch hier gilt: je älter umso gefährdeter.
  • Eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder sollte nicht ausgesprochen werden, nur für die Risikogruppen unter den Kindern.
  • Während der Pandemie wurde auffällig, dass chronisch kranke Kinder fast gar nicht mehr in die Kinderarztpraxen kamen. Die psychologische Versorgung war genauso überlaufen wie schon vor Corona.
  • Videosprechstunden werden zunehmend angeboten und angenommen.
  • Die neue Situation ist eine große emotionale und organisatorische Herausforderung für Eltern und Pflegekräfte; die Auswirkungen sind noch nicht abschätzbar. Positiv fiel auf, dass andere Erkrankungen und die Frühgeburtenrate rückläufig waren.
  • Das Pädiatrisches Inflammatorische Multiorgan-Syndrom (paediatric inflammatory multisystem syndrome, PIMS) ist eine seltene, aber schwere Spätfolge einer COVID-19-Infektion bei Kindern und Jugendlichen. PIMS kann gut medikamentös behandelt werden.

Zusatz:

In Deutschland leben etwa 14 Millionen Minderjährige. Bis Anfang April wurden dem RKI elf validierte COVID-19-Todes­fälle bei unter 20-Jährigen übermittelt. Die Kinder und Jugendlichen waren demnach zwischen null und 17 Jahre alt, in acht Fällen waren Vorerkrankungen bekannt. (Bundesregierung am 09. April auf eine Kleine Anfrage der FDP; pdf)

Zusammenfassung: Maria Bäumer, Andrea Dittler

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